Herausforderungen für Unternehmen und Organisationen
In der Öffentlichkeit wird aktuell sehr intensiv über die unkontrollierte Entwicklung von KI diskutiert. Manche fordern ähnlich der Chemie-, Automobil-, und Flugzeugindustrie eine Zulassungsbehörde für Digitalisierung um die negativen gesellschaftlichen und soziokulturellen Auswirkungen – exemplarisches Stichwort Datenschutz – einzudämmen. Organisationen und Unternehmen sollten diese Aufgabe Lobbying-Organisationen überlassen und sich selbst auf die Anpassungen der Unternehmensorganisation und -kultur konzentrieren.
Um ein besseres Verständnis für die notwendigen Anpassung der Unternehmensorganisation zu haben, lohnt sich ein Blick in die Entwicklungsgeschichte der industriellen Evolution beziehungsweise digitalen Revolution.
Die industrielle Evolution seit 1784 war geprägt durch eine Anpassung der Organisation an den Produktionsprozess (Organisation follows Production). Während die Menschheit sich für den Umstieg von der Dampfmaschine bis zur Einführung der Elektrizität fast 100 Jahre Zeit lassen konnte und entsprechend behutsam die Organisation an die neuen Anforderungen anpassen konnte, haben wir in der Phase der digitalen Revolution – insbesondere in der Phase der digitalen Vernetzung – massive Änderungen innerhalb der letzten 30 Jahre (!) erlebt. Wir mussten erkennen, dass eine resiliente Unternehmenskultur für diesen Veränderungsprozess nicht ausreicht. In diesen dynamischen Zeiten können nur Unternehmen überleben, welche die disruptive Herausforderung annehmen und eine starke, zukunftsgerichtete Unternehmensvision und einen nachhaltigen gesellschaftlichen Organisations-Purpose vorweisen können.
Die Verschmelzung von Produktions- und Organisationsanpassungen im digitalen Zeitalter
Die organisatorischen Herausforderungen passen sich heute nicht mehr an den Produktionsprozess an, sondern Produktions- und Organisationsanpassungen verschmelzen immer stärker miteinander, um mit den digitalen Entwicklungen/Anforderungen Schritt halten zu können. Viele Unternehmen schaffen vielmehr heute zuerst die organisatorischen Rahmenbedingungen, um danach flexibel den internationalen Produktionsprozess ergänzend aufzubauen.
In den Anfängen der Digitalisierung stand die Produktion im Vordergrund und die Organisationen mussten sich an veränderte Produktionsprozesse bedingt durch Automatisierung anpassen. Dieser Automatisierungsfokus hatte die Zielsetzung Kosten zu sparen.
In den letzten 10 Jahren trat der Produktionsprozess durch die weltweite, kostenoptimierte Arbeitsteilung in den Hintergrund und das „Wissensmanagement“ wurde in den Vordergrund gestellt. Die Hauptzielsetzung der Organisationen bestand nun darin, durch Vernetzung das vorhandene Wissen schnellstmöglich in Produkte umzusetzen und diese in den Markt zu bringen.
Durch das World-Wide-Web wurde der erste Schritte gesetzt, durch die Smartphones wurde die nächste Phase dieser „Wissensmanagement-Fokussierung“ gezündet mit dem ergänzend wichtigen Anspruch sämtliche Daten in einer Cloud abzuspeichern, um überall auf der Welt zugreifen zu können. Aktuell besteht der Anspruch durch AI/KI Routinetätigkeiten durch künstliche Intelligenz erledigen zu lassen.
Das Wissensmanagement ist ein Key-success-Faktor, weil die personelle Ressource mit dem nötigen Know-How weltweit präsent ist und sich nicht an einen bestimmten Arbeitsort „zwingen lässt“.
Wie hat sich die Organisationsentwicklung darauf eingestellt?
Wir reden heute noch in vielen Organisationen von resilienten Organisationen, welche ihr Geschäftsmodell entsprechend der Änderungstempi des vergangenen Jahrhunderts jeweils gesund adaptieren können. Diese Vorgehensweise war in einer lokalen, analogen, linearen Welt völlig ausreichend.
Diese Anpassungsgeschwindigkeit ist für Unternehmen im globalen, digitalen, exponentiellen Zeitalter bedeutend zu langsam. Erfolgreiche zukunftsgerichtete Unternehmen setzen verstärkt auf agile Wissens-fokussierte Organisationen, welche sich der Fail-Forward-Philosophie verschreiben müssen.
„Die digitale Revolution fordert Unternehmen heraus, ihre Strukturen radikal zu überdenken. Nur durch agile Organisation und Wissensmanagement können sie die Zukunft meistern.“
Was bedeutet Fail-Forward?
Die Umsetzung einer Fail-Forward-Strategie bedeutet eine Fehler-Toleranz-Philosophie in der Organisation zu verankern und damit von den Mitarbeitern zu verlangen aus Fehlern zu lernen. Fail-Forward basiert auf einer klaren Strategie und eines entsprechenden Erlebnisdesigns als Grundlage. Entsprechend dieses Anspruchs und der Rahmenbedingung einer globalen, digitalen, exponentiellen Welt müssen die entsprechenden organisatorischen Rahmenbedingungen ausgerichtet werden. Aufgrund der klaren Strategie und des entsprechenden Erlebnis-Designs wissen Kunden, welche Leistungen sie bekommen und Mitarbeiter welche Angebote sie entwickeln müssen.
Entsprechend dieses Anspruchs und der Rahmenbedingung einer globalen, digitalen, exponentiellen Welt müssen die entsprechenden organisatorischen Rahmenbedingungen ausgerichtet werden. Aufgrund der klaren Strategie und des entsprechenden Erlebnis-Designs wissen Kunden, welche Leistungen sie bekommen und Mitarbeiter welche Angebote sie entwickeln müssen.
Mit dieser organisatorischen Ausrichtung können Organisationen dynamisch am Markt agieren (um nicht am Markt reagieren zu müssen).
Conclusio
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die digitale Revolution nicht nur technologische, sondern auch tiefgreifende organisatorische Veränderungen erfordert. Unternehmen, die agil und lernfähig bleiben, werden in der Lage sein, sich schnell anzupassen und im dynamischen Marktumfeld zu bestehen. Die Integration von der Fail-Forward-Philosophie und dem Wissensmanagement ist dabei entscheidend, um die Potenziale von KI und anderen digitalen Technologien voll auszuschöpfen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Nur wer den Mut hat, Fehler zuzulassen und daraus zu lernen, wird langfristig erfolgreich sein.
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